Fakt ist: Die Energieversorgung, wie wir sie kennen, hat ausgedient. Namhafte wissenschaftliche Institutionen auf der ganzen Welt drängen seit Jahren auf eine grüne Transformation. Hier kommt Tiefengeothermie ins Spiel. Sie nutzt das heiße Wasser in tiefliegenden Gesteinsschichten, sog. Aquiferen, für die Energieproduktion. In Verbindung mit daran angeschlossenen, dezentral organisierten Kreisläufen inkl. Brennstoffzellen und zukünftigen Geospeichern können wir an den entsprechenden Standorten eine energetische Bilanz erreichen, die schon bald überall Standard werden sollte.
Geothermie-Kraftwerke funktionieren im Einklang mit den natürlichen Ressourcen der Natur. Je nach Gelände werden zwei mehrere Kilometer tiefe Bohrungen gesetzt, über die heißes Thermalwasser gewonnen bzw. zurückgegeben und je nach Bedarf in grüne Wärme, grüne Kälte und grünen Strom umgewandelt wird. Der Strom wird in einem übergeordneten, grünen Energiekreislauf verwertet. Das Wasser wird nach Verwendung zurück in den Kreislauf gegeben und auf natürlichem Wege erneut von der Erde erhitzt. Anschließend beginnt der Prozess von vorne – und liefert bei technisch einwandfreiem Betrieb praktisch unerschöpfliche Energie. Leuchtende Vorbilder für diese Technologie sind schon heute die Geothermieanlagen der Stadtwerke München, wie z. B. in Sauerlach.
Durch Geothermie lässt sich die Wärmeenergie der Erde klimaneutral erschließen und für Wärme- und Stromversorgung von Gebäuden einsetzen. Mehrere hundert Meter bis einige Kilometer tiefe Bohrungen helfen dabei, das in den tief liegenden Gesteinsschichten vorhandene heiße Wasser in Richtung der Erdoberfläche zu pumpen. Die Technologie lässt sich immer dann einsetzen, wenn ein Standort in der Erde unter sich über heißes Wasser verfügt. Dies ist an vielen Standorten in Deutschland der Fall. Für den Bau bietet sich Geothermie aus verschiedenen Gründen an: Gebäude gewinnen einen dezentrale, autarke Energieversorgung, können den Überschuss an angeschlossene Systeme abgeben und werden somit zum Treiber für den grünen Wandel.
Die obige Animation zeigt ein zukunftsweisendes Setting für eine dezentrale Energieversorgung. Über die Aquifer-Bohrung (unten mittig) generiert das Geothermie- Kraftwerk grüne Wärme, Kälte und Strom (zentrale Achse). Die elektrische Energie kann für Gebäude, Elektromobilität und andere Zwecke genutzt und bei Bedarf in einer Batterie gespeichert werden (linker Strom-Kreislauf, mittig). Die Stromquelle betreibt einen weiteren Kreislauf mit einem Elektrolyse-Aggregat, das einen Brennstoffzellen-Kreislauf versorgt (rechter Wasserstoff-Kreislauf, mittig). Eine Zukunftsvision ist die Speicherung von grünem Wasserstoff in sog. Geospeichern (unten rechts), die das Element für eine spätere Nutzung aufbewahren. Tiefengeothermie hat Parallelen zum HotStone-Verfahren, das wir ebenfalls vorantreiben.
Dezentrales Denken: Aus der Erde über das Projekt hinaus in die Peripherie.
Unsere aktuellen Netze können die generierte Energie noch nicht effektiv genug speichern. An dieser Stelle greift die Vision der Geospeicher (siehe Schaubild, unten rechts). In Geospeichern lässt sich grüner Wasserstoff tief in der Erde in natürlich gegebenen Hohlräumen bevorraten. Der Vorteil: Einige mögliche Speicherräume sind bereits identifiziert, da zu Beginn der Industrialisierung weitreichende Rohstoff-Erkundungsbohrungen in Deutschland unternommen wurden. Bei Überbedarf im System kann der Wasserstoff wieder in Strom umgewandelt werden. Mit innovativen Lösungen wie Geospeichern können wir Stakeholder aus der Energiewirtschaft zum Umdenken anregen, ohne dabei wirtschaftliche Faktoren außer Acht zu lassen.
Mit dezentralen Lösungen wie Tiefengeothermie ist der grüne Wandel realistisch umsetzbar. Wir fangen da an, wo die meiste Energie benötigt wird. Geothermie-Kraftwerke funktionieren komplett autark und können nahtlos in bestehende Strukturen eingebunden werden. Der gewonnene Strom lässt sich über intelligente Netze verteilen und das heiße Thermalwasser für Fernwärme nutzen. Smart gesetzte Einspeisungspunkte füttern dabei ein dezentrales System: Peaks in Form von Überlastungen gehören damit der Vergangenheit an – auch Stromparks sind ein Thema von gestern, wenn wir die Energieversorgung dezentralisieren. Wir von der DES sehen uns nicht als Betreiber dieser Anlagen, sondern wollen sie in enger Zusammenarbeit mit Politik und Industrie etablieren. Fangen wir an, unsere Kräfte für eine grüne Energiewende zu bündeln und mit dezentralen Settings neue Maßstäbe bei Wirtschaftlichkeit und Ökologie zu verwirklichen.
Starten wir gemeinsam ein neues Kapitel der Bau- und Energiewirtschaft.
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