Wärmewende: Umstellung auf nachhaltige Heizsysteme

Luftwärmepumpe vor modernem Haus

Ein Leitfaden für die Wärmewende im Gebäudesektor

Die Wärmewende ist einer der entscheidenden Schritte, um die Klimaschutzziele zu erreichen und den CO₂-Ausstoß im Gebäudesektor zu reduzieren. Während die Stromwende bereits weit fortgeschritten ist, hinkt der Wärmesektor in vielen Bereichen noch hinterher. Dabei ist klar: Ohne eine flächendeckende Wärmeplanung, den Ausbau von Wärmenetzen, den Einsatz moderner Wärmepumpen und alternativer Energieträger wie Wasserstoff oder Biomasse wird die Klimaneutralität nicht erreichbar sein.

Darum ist die Wärmewende so wichtig

Luftaufnahme von einem Dorf mit vielen Feldern herum

Der Gebäudesektor verursacht rund ein Drittel des deutschen Endenergieverbrauchs. Veraltete Heizungsanlagen, hohe Abhängigkeit von Erdgas, Öl und eine fehlende Wärmeplanung in vielen Kommunen verhindern die notwendige Transformation. Die Energiekrise hat zusätzlich gezeigt, wie verwundbar die bisherige Wärmeversorgung ist – und wie wichtig der Umstieg auf nachhaltige Energien wird.

Das Wärmeplanungsgesetz als Hebel für die Wärmewende

Mit dem neuen Wärmeplanungsgesetz schafft die Bundesregierung erstmals einen verbindlichen Rahmen für die kommunale Wärmeplanung. Das Ziel: Jede Kommune muss bis spätestens 2028 eine detaillierte Wärmeplanung vorlegen. Diese bildet die Grundlage für eine zukunftsfähige Wärmeversorgung – sowohl für Neubauten als auch für Bestandsbauten.

Welche Technologien treiben die Wärmewende voran?

Geothermie-Kraftwerk in Süddeutschland

Für eine erfolgreiche Wärmewende braucht es Schlüsseltechnologien. Dazu gehören:

  • Wärmepumpen: Sie gelten als zentrale Lösung der Wärmewende, da sie mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden können.
  • Geothermie / Erdwärme: Diese Form der Wärmeerzeugung nutzt die konstante Temperatur des Erdreichs.
  • Fernwärme und Fernwärmenetze: Ideal für dichte Siedlungsstrukturen.
  • Wasserstoff: Vor allem für industrielle Anwendungen und in Kombination mit PV-Anlagen oder Reformer interessant.
  • Biomasse: Besonders in ländlichen Regionen ein relevanter Energieträger.
  • Nutzung von Abwärme: Gerade große Industrieanlagen produzieren Unmengen an Hitze die oft einfach ungenutzt bleibt.

Was bedeutet Wärmeplanung konkret?

Wärmeplanung heißt, den zukünftigen Wärmebedarfs systematisch zu erfassen und entsprechende Szenarien für die Wärmeversorgung zu entwickeln. Dabei werden bestehende Wärmenetze, das Gebäudeenergiegesetz, lokale Potenziale (z. B. für Geothermie oder Biomasse) sowie die Anforderungen der Gebäuderichtlinie berücksichtigt.

Beteiligung der Kommunen und Energieversorger

Ein zentrales Element der Wärmewende ist die enge Beteiligung von Kommunen, Energieversorgern und Bürgern. Nur durch transparente Prozesse und gezielte Förderung lassen sich bestehende Gasheizungen oder Erdgasheizungen schrittweise tauschen. Die Rolle der Energieversorger wird sich dabei stark wandeln – vom fossilen Lieferanten zum klimafreundlichen Systemanbieter.

Förderung und Steuerreform: Wirtschaftliche Impulse für die Wärmewende

Die Förderung von nachhaltigen Heizungsanlagen, Wärmepumpen, und der Anschluss an ein fernwärmenetz wird durch Bundesmittel unterstützt. Zudem hat die geplante Steuerreform das Ziel, klimafreundliche Investitionen zu erleichtern. Auch die Einführung einer CO₂-Bepreisung auf fossile Energieträger sorgt für zusätzliche Anreize zur Umstellung.

Herausforderung Fernwärmepreise und Versorgungssicherheit

Fernwärmeleitungen an Geothermie-Kraftwerk

Ein wichtiges Thema bleibt die Transparenz der Fernwärmepreise. Hier braucht es laut Zukunftskompass klare Vorgaben für die Preisgestaltung, um die Klimaziele nicht durch soziale Spannungen zu gefährden. Gleichzeitig muss der Ausbau der Wärmeversorgung in Einklang mit Versorgungssicherheit und sozialer Verträglichkeit gebracht werden.

Die Rolle der Gebäude: Neubauten und Bestandsbauten

Die energetische Qualität von Gebäuden spielt eine Schlüsselrolle. Neubauten müssen bereits nach den Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes geplant werden, während Bestandsbauten oftmals noch weit davon entfernt sind. Hier hilft ein strukturierter Leitfaden, der anhand des Zukunftskompass verschiedene Entwicklungsoptionen aufzeigt – vom Heizungstausch über Dämmmaßnahmen bis zur Anbindung an ein Wärmenetz.

Energieeffizienz als weiterer Erfolgsfaktor

Eine erfolgreiche Wärmewende beschränkt sich nicht nur auf neue Technologien. Auch die Verbesserung der Energieeffizienz durch Sanierungen, smarte Steuerung und Anpassung des Endenergieverbrauchs sind essenziell. Hier kommt die Digitalisierung ins Spiel, etwa durch kwp-Systeme, die Wärmeflüsse und Verbrauch dynamisch erfassen.

Klimaschutz und soziale Verantwortung vereinen

Die Wärmewende ist nicht nur eine technische Herausforderung, sondern auch eine gesellschaftliche Aufgabe. Sie muss bezahlbar, gerecht und transparent gestaltet werden. Nur so lässt sich Klimaschutz mit sozialer Akzeptanz verbinden – besonders in strukturschwachen Regionen oder bei älteren Gebäuden mit begrenztem Sanierungsspielraum.

Fazit: Wärmewende gestalten – aber richtig

Die Wärmewende ist ein umfassendes Transformationsprojekt – technologisch, politisch und sozial. Sie erfordert eine vorausschauende Wärmeplanung, verbindliche Vorgaben wie das Wärmeplanungsgesetz, verlässliche Förderung, innovative Schlüsseltechnologien und die konsequente Beteiligung aller Akteure. Nur so wird der Weg zu echter Klimaneutralität im Gebäudesektor gelingen.


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