Trotz zahlreicher Produktinnovationen, von verbesserten Dämmstoffen bis hin zu fortschrittlicher CAD-Software, steht die Bauindustrie vor einer unbequemen Wahrheit: Im Vergleich zu anderen Branchen hat sich die Produktivität in den letzten Jahren kaum gesteigert. Der Sektor leidet unter einer tief verwurzelten Kleinteiligkeit in den Bauverfahren – eine Hürde, die weit mehr als nur technologische Lösungen erfordert, um überwunden zu werden. Es ist diese Fragmentierung, nicht das Fehlen engagierter Fachkräfte, die als größtes Hindernis für Innovation gilt.
In diesem Szenario der Stagnation zeichnet sich jedoch ein Silberstreifen am Horizont ab. Die digitale Transformation, die andere Sektoren revolutioniert hat, macht auch vor der Bauwirtschaft nicht halt. Künstliche Intelligenz (KI) tritt als Schlüsselakteur auf dieser Bühne auf, bereit, die alten Fesseln zu durchbrechen und neue Wege der Effizienz und Produktivität zu eröffnen. Aber um dieses Potenzial freizusetzen, bedarf es mehr als nur der Technologie selbst; es erfordert einen grundlegenden Wandel in der Art und Weise, wie Bauprojekte konzipiert, geplant und umgesetzt werden.
Die Studie "KI in der Bauwirtschaft" des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) bestätigt diesen Trend. Unternehmen im Bauwesen beginnen zunehmend, KI-Technologien zu nutzen, um ihre Prozesse zu verfeinern und die Produktivität zu steigern. Der Schlüssel zu diesem Fortschritt liegt in der Automatisierung von Abläufen, die eine Verschiebung von traditionellen Methoden hin zu intelligenten, datengetriebenen Ansätzen erfordert.
Der Erfolg von KI in der Bauindustrie hängt maßgeblich von der Qualität und Struktur der verfügbaren Daten ab. Nur mit gut aufbereiteten, umfassenden Daten kann KI ihre volle Stärke entfalten. Ebenso kritisch ist die Branchenkooperation, um einheitliche Standards für den Einsatz von KI zu etablieren, die eine reibungslose Integration in die täglichen Arbeitsprozesse ermöglichen.
Building Information Modeling (BIM) ist ein entscheidender Baustein in der digitalen Transformation der Baubranche. Die Nutzung von BIM ermöglicht eine umfassende digitale Darstellung und Verwaltung von Bauprojekten. Die Fraunhofer-Studie unterstreicht, dass BIM und Künstliche Intelligenz eine optimale Synergie darstellen, da die beiden Technologien sich ergänzen und die Effizienz im gesamten Bauprozess steigern können.
Bei DES gehört BIM (Building Information Modeling) schon heute zum Standard. Mit BIM verwirklichen wir technologische und architektonische Visionen durch das kollaborative Arbeiten aller beteiligten Partner an einem 3D Modell. Alle Beteiligten, von den Planern bis zu den Bauausführenden, greifen dabei innerhalb einer gemeinsamen Datenumgebung auf dieselben, immer aktuellen Informationen zu.
BIM nutzt das Potenzial der Daten und optimiert nicht nur Zeit und Kosten, sondern auch die finale Qualität geplanter Gebäude. Darüber hinaus können wir mit BIM effektiv mögliche Risiken kontrollieren, schneller wichtige Learnings erzielen und das Management aller beteiligten Stakeholder verschlanken.
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Jetzt Kontakt aufnehmenEin künftiger, konkreter Anwendungsfall von KI in Verbindung mit BIM ist die Kollisionsprüfung. Sie ist ein wichtiges Werkzeug in der Planung von technischer Gebäudeausstattung (TGA), um kostspielige Fehlplanungen zu vermeiden. KI könnte eingesetzt werden, um automatisiert Kollisionen zwischen verschiedenen Bauelementen, wie beispielsweise Rohrleitungen, Kabeltrassen und HVAC-Systemen, zu identifizieren.
Durch die Analyse von BIM-Modellen könnte die KI mögliche Konflikte in der dreidimensionalen Darstellung erkennen und es den Planenden ermöglichen, frühzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Dies könnte die Planungsgenauigkeit verbessern, Fehler minimieren und so zu einem reibungsloseren Bauprozess führen.
In unserem Ingenieurbüro bearbeiten wir derzeit ein Projekt, das die transformative Kraft der KI in der Bauindustrie veranschaulicht. Bei der Planung eines komplexen Gebäudekomplexes stießen wir auf erhebliche Herausforderungen in Bezug auf die Integration verschiedener technischer Systeme. Die traditionellen Methoden ließen uns im Stich, und die Gefahr von Planungsfehlern und zeitintensiven Revisionen war groß. Durch die Implementierung eines KI-gestützten Systems, das eng mit unseren BIM-Daten verknüpft war, konnten wir eine automatisierte Kollisionsprüfung durchführen.
Diese Technologie identifizierte potenzielle Probleme, bevor sie zu echten Hindernissen wurden, und ermöglichte es uns, Lösungen zu finden, ohne den Zeitplan zu gefährden.
Obwohl die Einführung von KI große Chancen bietet, stehen der Branche noch Herausforderungen gegenüber, wie Datenschutzbedenken und die Abhängigkeit von automatisierten Systemen. Nichtsdestotrotz, wenn es gelingt, diese Hürden zu überwinden, könnten die Vorteile die bestehenden Nachteile deutlich überwiegen.
Die digitale Transformation in der Bauwirtschaft, angeführt von KI und BIM, bietet eine einmalige Chance, die seit Langem bestehende Stagnation der Produktivität zu überwinden. Indem wir diese Technologien umarmen, können wir nicht nur die Effizienz unserer Projekte steigern, sondern auch einen nachhaltigeren, zukunftsorientierten Bauansatz fördern.
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